Wipperfürth: Chinesen kaufen ältesten aktiven Lampenhersteller Deutschlands
Bis auf das Jahr 1904 kann die Geschichte des Wipperfürther Lampenherstellers Radium zurückverfolgt werden, doch wie lange die 112-jährige Tradition der heutigen Osram-Tochter vor Ort weitergeführt werden wird, ist nun völlig offen. Wie der Münchner Konzern Osram am Abend des 26. Juli mitteilte, soll seine Lampensparte, die in der inzwischen juristisch selbstständigen Firma Ledvance zusammengefasst wurde, an das chinesische Unternehmen MLS nebst weiteren Finanzinvestoren verkauft werden. Das Werk von Radium wäre hiervon betroffen.
Radium erklärt, der Verkauf werde „keine zusätzlichen Personalmaßnahmen nach sich ziehen“. Bis Ende 2018 werde es keine Veränderungen bei Betriebsvereinbarungen und Sozialplänen geben. Die zuständigen Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen, um die Überführung von Ledvance perfekt zu machen. Der Mutterkonzern Osram kündigte an, am 27. Juli der Öffentlichkeit weitere Details zu nennen.
„Einzelne hochwertige Industrieunternehmen sind die letzten großen Arbeitsplatz-Motoren unserer Region“, äußert das oberbergische PRO-Deutschland-Kreistagsmitglied Udo Schäfer.
„Wenn chinesische Investoren diese Standbeine unserer Wirtschaft aufkaufen, geht es spätestens mittel- und langfristig darum, Arbeitsplätze und industrielles Wissen nach Fernost zu verlagern. Die Leidtragenden solcher Eigentumsübertragungen sind für gewöhnlich die Beschäftigten hierzulande. Die Volksrepublik zwischen dem Gebirge Pamir und dem Strom Amur schluckt mittlerweile auch Firmen der europäischen Hochindustrie. Wir als Bürgerbewegung PRO Deutschland engagieren uns für rentable Betriebe des industriellen Sektors in einheimischer Hand, statt deren Ausverkauf nach Übersee!“